Federunterstützter Nutring

FederunterstützteNutringe – flexible Hochleistungsdichtung

Federunterstützte Nutringe gehören zu den vielseitigsten Dichtungslösungen im Maschinen- und Anlagenbau. Sie verbinden die chemische Beständigkeit und niedrige Reibung von Hochleistungskunststoffen mit der elastischen Vorspannkraft einer integrierten Feder. Dadurch eignen sie sich gleichermaßen für statische wie dynamische Anwendungen und bieten höchste Betriebssicherheit auch unter extremen Bedingungen.

Aufbau und Funktionsweise

Ein federunterstützter Nutring besteht im Wesentlichen aus zwei Komponenten:

• Dichtkörper aus einem Kunststoff-Compound, präzise gefertigt aus Halbzeugen durch Drehen, Fräsen oder Bohren
• eingebettetes metallisches Vorspannelement, dass die Dichtung elastisch vorspannt

Die im Inneren vorgespannte Feder erzeugt eine gleichmäßige Anpresskraft und macht aus dem unelastischen Kunststoff eine elastisch reagierende Dichtung. Dadurch kann der Nutring auf Umgebungsveränderungen wie zum Beispiel durch thermische Ausdehnungen reagieren und seine Dichtwirkung zuverlässig aufrechterhalten.

Bei Montage wird der Ring mit der Stirnseite in Druckrichtung eingesetzt. Der anstehende Druck verstärkt die Anpresskraft zusätzlich und erhöht damit die Dichtleistung.

Einsatzbereiche und Leistungsgrenzen

Federunterstützte Nutringe sind universell einsetzbar:

• Statische und dynamische Anwendungen
• Hervorragende chemische Beständigkeit, insbesondere mit PTFE-Werkstoffen
• Sehr niedriger Reibungskoeffizient – ideal für bewegte Dichtstellen
• Großer Temperaturbereich: -260 °C bis +320 °C (werkstoffabhängig)
• Hohe Druckbeständigkeit: bis 1000 bar möglich (werkstoffabhängig)

Durch die Auswahl verschiedener Kunststoff-Compounds, des Materials und der Form der Vorspannelemente können Dichtungen individuell an den jeweiligen Einsatzfall angepasst werden.

Varianten und Extras

Federunterstützte Nutringe lassen sich kundenspezifisch auslegen:

• Sonderformen auf Anfrage
• Unterschiedliche Federarten und Vorspannelemente
• Anpassung an spezielle Betriebsbedingungen (z. B. hohe Drücke, Gasabdichtung, aggressive Medien)

Anforderungen an die Nut

Für eine optimale Dichtleistung sind bestimmte Randbedingungen einzuhalten:

• Oberflächenrauheit: max. 1,6 Ra; bei dynamischem Einsatz und Gasabdichtung 0,1–0,3 Ra
• Härte der Gegenlauffläche: mindestens 50 HRC, optimal 55–60 HRC
• Dichtspalt: so klein wie möglich; bei hohen Drücken ggf. mit zusätzlichem Stützring
• Kaltflussprävention: durch geeignete Nutgeometrie und Materialwahl

Wir unterstützen Sie gerne bei der Auslegung der Nutgeometrie und der Auswahl der passenden Werkstoffkombination für Ihre Anwendung.

Mit federunterstützten Nutringen erhalten Sie eine leistungsstarke, anpassungsfähige Dichtungslösung, die auch unter extremen Bedingungen zuverlässig arbeitet.

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