Fluorvinylm-Methylsilikon-Kautschuke (FVMQ)

FVMQ-Dichtungen kombinieren Silikonelastizität mit verbesserter Beständigkeit gegen Öle, Kraftstoffe und Lösungsmittel. Sie werden vor allem in chemischen, petrochemischen und Luftfahrtprozessen bei hohen Temperaturen eingesetzt.

Im Gegensatz zu VMQ wird FVMQ besonders in lösungsmittel- und kraftstoffexponierten Prozessen der Chemie- und Petrochemie eingesetzt, sowie überall dort, wo Dichtungen sowohl bei sehr tiefen Temperaturen als auch bei Kraftstoffkontakt funktionieren müssen.

  • Zur Abdichtung in der Chemietechnik, wenn kein Kontakt zu aggressiven Medien wie aromatischen Kohlenwasserstoffen oder konzentrierten Säuren besteht.
  • In thermischen Prozessen wie Ofendichtungen, Heißluftsterilisatoren oder Trocknungsanlagen aufgrund der hohen Stabilität von VMQ bei hohen Temperaturänderungen.
  • Im Anlagenbau für Gehäusedichtungen, Steuer- und Regelventile und wenn besondere Anforderungen an UV- und Witterungsbeständigkeit gefragt sind.

Handelsnamen

FVMQ Werkstoff ist z.B. auch unter den Handelsnamen Silastic® LS bekannt.

Mechanische Eigenschaften

Härte: Etwa 40 bis 80 ShoreA können je nach Mischung abgedeckt werden. Die Härte ändert sich kaum über den abgedeckten Temperaturbereich.

Druckverformungsrest: Gut, Silikone weisen sowohl bei extrem niedrigen als auch sehr hohen Temperaturen weiterhin hohe Elastizität auf.

Hitzebeständigkeit: Etwa 200 °C

Kältebeständigkeit: Etwa −60 °C

FVMQ sind aufgrund ihrer hohen Reibung nicht für dynamische Anwendungen geeignet. Gleichzeitig weist FVMQ antiadhäsive Eigenschaften auf und haftet somit nicht an anderen Oberflächen.

Zudem besitzt FVMQ eine sehr hohe Gasdurchlässigkeit.

Chemische Beständigkeit

FVMQ ist beständig gegen

  • UV-Strahlung und Wettereinflüsse
  • Ozon und Sauerstoff
  • Wasser bis 100 °C
  • Tierische und pflanzliche Öle und Fette
  • Paraffinische Motoren- und Getriebeöle
  • Verdünnte Salzlösungen
  • Bremsflüssigkeiten auf Glykolbasis
  • Kraftstoffe
  • Aromatische Mineralöle
  • Niedermolekulare aromatische Kohlenwasserstoffe

FVMQ ist nicht beständig gegen

  • Säuren
  • Basen
  • Niedermolekulare Ether und Ester
  • Wasserdampf über 120 °C
  • Silikonöle und -fette

Chemischer Hintergrund

Fluorvinylmethylsilikonkautschuke (FVMQ) weisen eine sehr ähnliche chemische Zusammensetzung und somit auch ähnliche Eigenschaften wie VMQ auf. Der einzige Unterschied in der chemischen Zusammensetzung ist, dass im Polymer einige Methylgruppen (−CH3) durch Fluoralkylgruppen (−CF3) ersetzt werden. Somit ist FVMQ ein Copolymer aus den beiden Monomerbausteinen Dimethylsiloxan und Methyltrifluorpropylsiloxan.

Durch das Einbringen der Fluoralkylgruppen wird eine sehr gute Beständigkeit gegenüber, Kraftstoffen, Mineralölen und niedermolekularen aromatischen Kohlenwasserstoffen erreicht, die für VMQ nicht gegeben ist.

Wie bei VMQ, kann FVMQ ebenfalls entweder peroxidisch vernetzt sein oder mittels Platinkatalysatoren additionsvernetzt werden.

VMQ wird wegen seiner FDA-Konformität und Biokompatibilität FVMQ in der Medizin- und Lebensmitteltechnik vorgezogen. Deshalb findet FVMQ in dieser Industrie kaum Einsatz.

Silikone mischen sich aufgrund der ähnlichen chemischen Struktur gut mit Silikonölen und -fetten, weshalb Kontakt zu diesen zu Quellung führt.

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