Tetrafluor-Ethylenpropylen-Kautschuke (FEPM)

FEPM-Dichtungen werden in der Prozess- und Chemietechnik bei hohen Temperaturen, in Kontakt mit Dampf, organischen Säuren, Aminen oder polaren Lösungsmitteln eingesetzt, wo FKM-Dichtungen versagen würden.

FEPM (Tetrafluorethylenpropylenkautschuke) ist ein Spezial-Elastomer, das in der Prozess- und Chemieindustrie dort eingesetzt wird, wo FKM an seine Grenzen stößt, insbesondere im Kontakt mit Aminen, Dampf und aggressiven polaren Medien:

  • In der Öl- und Gasindustrie, wenn eine hohe Beständigkeit gegenüber H2S, Aminen oder Methanol gefordert ist.
  • In der Pharmaindustrie, aufgrund seiner Heißdampfbeständigkeit, welche bei CIP- und SIP-Verfahren benötigt wird.
  • In der Chemietechnik, wenn Beständigkeit gegen Medien wie Ammoniak, Amine, Ketone, Ester oder Heißdampf gefordert ist.

Handelsnamen

FEPM Werkstoffe sind u.a. unter den Handelsnamen Viton Extreme® oder Aflas® bekannt.

Mechanische Eigenschaften

Härte: 60 bis 95 ShoreA

Druckverformungsrest: Normalerweise etwas höher als bei FKM oder FFKM

Hitzebeständigkeit: Bis 230 °C

Kältebeständigkeit: −10 °C

Chemische Beständigkeit

FEPM ist beständig gegen

  • Heißwasser und Heißwasserdampf
  • Mineralöle
  • Bremsflüssigkeiten
  • Stark basische Additive (Amine, Korrosionsinhibitoren)
  • Sauergas (z.B. H2S)
  • Anorganische Basen
  • Anorganische Säuren
  • Alkohole (einschl. Methanol)

FEPM ist nicht beständig gegen

  • Aromatische und chlorierte Kohlenwasserstoffe
  • Ketone
  • Ether
  • Essigsäure
  • Organische Kältemittel

Chemischer Hintergrund

Tetrafluorethylenpropylenkautschuke (FEPM) sind Copolymere aus in der Hauptkette abwechselnd angeordneten Tetrafluorethylen (TFE) und Propylen (P), die auch unter dem Kürzel TFE/P sowie vor allem ihrem Handelsnamen Aflas® bekannt sind.

Da FEPM bezüglich vieler Werkstoffeigenschaften wie Tieftemperaturflexibilität, Druckverformungsrest oder Beständigkeit gegen aromatische Kohlenwasserstoffe FKM unterlegen ist, wird es deutlich seltener in der Prozesstechnik genutzt. Es findet vor allem Nutzen, wenn eine hohe Temperaturstabilität gefordert ist und der Kontakt zu Medien vorhanden ist, gegen die FKM unbeständig ist, z.B. Heißwasser, Dampf, Amine oder anorganische Basen.

Da die Hauptkette von FEPM keine Diamin- oder Bisphenolvernetzung erlaubt, ist FEPM ausschließlich peroxidisch vernetzt.

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