Polychlorotrifluorethylen (PCTFE)

PCTFE-Dichtungen bieten exzellente Gasdichtigkeit, enorme Tieftemperaturstabilität und gute Chemikalienbeständigkeit. Sie finden Anwendung in kryogener Umgebung und in der Hochvakuumtechnik.

PCTFE-Dichtungen finden in der Prozesstechnik Anwendung, wenn Gasdichtigkeit, Dimensionsstabilität und Beständigkeit bei kryogenen Umgebungen erfordert werden:

  • In der Kryotechnik für Ventil- und Flanschdichtungen für Flüssiggase und für O-Ringe und Sitzdichtungen in Kryopumpen und Flüssiggasleitungen.
  • In Hochvakuumsystemen in der Halbleiterfertigung, Gasaufbereitung oder z.B. in Massenspektrometern aufgrund der fast nicht vorhandenen Feuchtigkeitsaufnahme sowie der geringen Permeationsraten, auch bei kleinen Molekülen wie Helium oder Wasserstoff.

Handelsnamen

PCTFE Werkstoffe sind u.a. auch unter den Handelsnamen Kel-F®, Neoflon® oder Aclon® bekannt.

Mechanische Eigenschaften

Hitzebeständigkeit: Bis 180 °C

Kältebeständigkeit: −255 °C

PCTFE ist kein Elastomer, sondern ein Hochleistungskunststoff. Es zeichnet sich durch sehr geringe Elastizität aus und besitzt hohe mechanische Festigkeit. Im Gegensatz von PTFE ist PTFCE höchst resistent gegen Kaltfluss.

PCTFE zeichnet sich durch äußerst hohe Gasdichtigkeit, insbesondere auch gegenüber Helium und Wasserstoff aus.

Chemische Beständigkeit

PCTFE ist beständig gegen

  • Ozon, Wettereinflüsse, UV-Strahlung
  • Röntgenstrahlung
  • Heißwasser und- dampf
  • Mineralöle und -fette
  • Silikonöle und -fette
  • Pflanzliche und tierische Öle und Fette
  • Kraftstoffe
  • Aliphatische Kohlenwasserstoffe
  • Organische und anorganische Säuren
  • Organische und anorganische Basen
  • Oxidationsmittel
  • Hochvakuum
  • Polare Lösungsmittel

PCTFE ist nicht beständig gegen

  • Heiße Amine
  • Aromatische Lösungsmittel
  • Halogenhaltige Lösungsmittel
  • Hochfluorierte Medien
  • Alkalimetallschmelzen

Chemischer Hintergrund

Polychlorotrifluorethylen (PCTFE) ist ein vollständig halogenierter, teilkristalliner und thermoplastischer Kunststoff. Da PCTFE kein Elastomer ist, sind die Homopolymerkettern nicht miteinander vernetzt und der Werkstoff ist frei von Zusatzstoffen wie z.B. Weichmachern, Stabilisatoren etc.

Im Vergleich zu PTFE, ist im Monomer des PCTFE (1-Chlor-1,2,2-trifluor-ethylen) ein Fluoratom durch ein Chloratom substituiert. Der größere Radius des Chloratoms im Vergleich mit dem Fluoratom verhindert die parallele Bewegung der Polymerketten wenn Druck auf diese ausgeübt wird. Aus diesem Grund ist PCTFE härter als PTFE und neigt sehr viel weniger zu Kaltfluss.

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